ACHTSAMKEIT im Alltag

klangschale auf ordnern

Akuthilfe bei Stress

Wenn du Achtsamkeit nicht nur am Meditationspolster üben möchtest, wie kann sie in den Alltag einfließen? Wie kann die wertvolle Haltung der Achtsamkeit helfen das Leben besser in Balance zu bringen? Wie kann sie den Alltag durchdringen?
Diesen Fragen bin ich im Konkreten nachgegangen und teile meine Erfahrungen mit dir liebe Leser und Leserinnen.

Dr. Prof. Jon Kabat Zinn, der renommierte Achtsamkeitslehrer, wurde einmal in einem Interview gefragt, ob er heute schon meditiert hat. Überraschender Weise hat er lächelnd mit „Nein“ geantwortet. Jon Kabat Zinn muss nicht mehr jeden Tag meditieren. Es scheint ihm gelungen zu sein die Haltung der Achtsamkeit auch im Alltag nie abzulegen.

ACHTSAMKEIT EINE ART „PANORAMA BEWUSSTSEIN“

Während wir uns im Alltag oft auf eine bestimmte Aufgabe konzentrieren, wenn wir nicht gerade unbewusst funktionieren, bedeutet Achtsamkeit eine entgegengesetzte Ausrichtung.
Achtsamkeit öffnet sich für die Fülle aller Wahrnehmungen. Wir lassen unser Bewusstsein grenzenlos, offen und weit werden. Chögram Trungpa spricht von einem „Panorama-Bewusstsein“.

Für ein Leben in Balance bedeutet das, immer wieder im TUN inne zu halten und Kontakt mit dem SEIN aufzunehmen.
In dieser Weise gelingt es nicht nur gut für sich selbst zu sorgen um gesund zu bleiben, sondern auch bei der Arbeit effektiv zu sein. Gerade, wenn sich Signale von Überforderung einstellen, wie das Gefühl „keine Luft zu bekommen“, Gereiztheit, innere Unruhe, Enge, ist es wichtig bewusst eine Pause zu setzten!

FÜR SOWAS HAB` ICH KEINE ZEIT

Da Stress aber die Denkvorgänge blockiert und den Horizont verengt, ist es gut möglich, dass du die folgenden Empfehlungen zunächst ablehnst und meinst für sowas keine Zeit zu haben.
Auch ich habe einmal so gedacht. Vielleicht gelingt es dir aber der Sache eine Chance zu geben, denn nur die Erfahrung bringt Gewissheit.

WAS TUN, WENN ICH IM STRESS VERLOREN BIN?

Im Stress verloren, gilt es erst einmal bewusst inne zu halten und sich die Frage zu stellen: Wie bin ich gerade da? Wie atme ich gerade?
Die Atmung
ist ein starker Verbündeter in Sachen Stress, weil jederzeit verfügbar. Sie gibt zuverlässlich Auskunft über die momentane Befindlichkeit, denn der Atem ist immer ehrlich. Auch bringt die Atmung wieder zurück zur Gegenwart, weg vom Grübeln und Planen.
Wenn ich gestresst bin, ist mein Atem meist flach und unrund. Oft ringe ich richtig nach Luft. Das betonte Einatmen zeigt mir meinen Mangel an und wie sehr ich mich nun selbst brauche.

Im nächsten Schritt empfiehlt es sich bewusst Kontakt mit dem Körper aufzunehmen. „Wie kann ich meinen Körper spüren, welche Körperhaltung nehme ich gerade ein? Wie kann ich das Leben in mir spüren, also den Körper energetisch wahrnehmen? Wie berühren meine Füße den Boden, wie bin ich geerdet? Diese Fragen helfen die Aufmerksamkeit auf die körperliche Ebene zu bringen, weg vom Denken.

Dann erfolgt das freundliche Erforschen der Gefühle. Fühle ich mich gequält, abgespannt, müde, unfähig, ängstlich oder dergleichen?
Wahrnehmen ohne zu urteilen, akzeptieren was sich zeigt, sind hierbei wichtige Richtlinien.

Nachdem ich mir selbst wieder nähergekommen bin, kann ich beginnen die Prioritäten des Tages neu zu überdenken. Es lohnen sich Fragen wie: „Kann ich es mir in irgendeiner Hinsicht leichter machen? Kann ich reduzieren? Wer könnte mich unterstützen? Muss alles wirklich heute passieren?

Im Sinne des Wohlergehens ist es unerlässlich flexibel mit den eigenen Zeiten umzugehen. Dabei ist es sinnvoll bewusst Pufferzonen schon bei der Terminplanung zu berücksichtigen.

Auch die eigenen Belastungsgrenzen gilt es akzeptieren zu lernen. Das ist nicht immer leicht. Oft fühlen wir uns minderwertig und schämen uns gar, wenn wir schwächeln.

WIEDER ZUM BEWUSSTEN GESTALTER DES EIGENEN LEBENS WERDEN

Die Achtsamkeit auf den Atem, auf den Körper, auf die Ebene der Gedanken und Gefühle, hilft auch mitten im Alltag akute Stresssituationen zu entschärfen.
Diese paar Minuten Zeitaufwand bringen großen Gewinn. Sie ermöglichen vom bloßen „Passagier im eigenen Leben“ wieder zum bewussten Gestalter zu werden.

ACHTSAMKEIT MUSS GENÄHRT UND KULTIVIERT WERDEN

Aber nicht nur im Notfall, die Achtsamkeit als heilsame Lebenshaltung muss regelmäßig genährt und kultiviert werden!
Ein paar praktische Beispiele wie man den „Achtsamkeitsmuskel“ trainieren kann, findest du unter dem Blog „EINIGE ERPROBTE TIPPS“

Ich freue mich über deinen Kommentar und deine Erfahrungen