
Wenn es dunkelt, morgens und auch abends, zünde ich gerne eine Kerze an. Einfach weil es gemütlich ist. Das warme, heimelige Licht der Flamme soll mein Gemüt im Hellen, Positiven halten, wenn die Dunkelheit zunimmt.
In unseren Breiten erleben wir kalte Jahreszeiten, wie Herbst und Winter. Wie jedes Jahr welken Blüten und Gräser und die letzten Blätter fallen. Die Buntheit weicht, gedeckte Farben aus dem Spektrum Braun, Dunkelgrau, Violett treten in den Vordergrund. Die Lebenskräfte ziehen sich zurück und sammeln sich in den Wurzeln, tief unter der Erde. Die Natur leitet eine Ruhephase ein. Sie lädt zu Ruhe und Besinnung ein, ich kann mich dieser Tendenz gar nicht entziehen.
Das Dunkelwerden der Tage vor Weihnachten ist für mich eine besondere Zeit, noch ganz ohne religiösen Aspekt. Ich sehne mich nach Besinnlichkeit. Dem Sinn und der Sinnlichkeit möchte ich Raum geben. Muss es mir aber bewusst vornehmen und mich auf den Advent einstimmen. Denn wenn ich es nicht tue, verstricke ich mich all zu leicht im äußeren Wirbel. Das hat zur Folge, dass mir etwas fehlt, ohne dieses „Etwas“ genau benennen zu können. Es ist wohl eine universelle Spiritualität, die mich aus der Tiefe ruft.
Und so begebe ich mich auf die Suche um den Advent mit Sinn zu füllen. Ich suche Wege um in vorweihnachtliche Stimmung zu kommen, diese kann man nicht einfach herbei zaubern, auch wenn man sie gerne hätte, sich danach sehnt.