Der Begriff „Verzicht“ scheint nicht sehr beliebt zu sein, daher wird er auch von Politikern zumeist vermieden. Und doch wissen es alle: „Die fetten Zeiten“ sind vorbei! Deshalb finde ich die Thematik ums „Verzichten“, „Sich einschränken“ sehr zeitgemäß und überlegenswert. Denn mit Ressourcen sparsam umgehen, das sollten wir wohl alle angesichts des aktuellen Weltgeschehens.
Wenn ich dem Wort „Verzicht“ in mir nachspüre, dann muss ich zugeben, dass es auch nicht zu meinen Lieblingswörtern zählt. Meine Assoziationen: Dürre Gestalten, Askese, endlose Wüste… Erst bei genauerer Betrachtung kann ich dem Begriff „Verzicht“ etwas sinnvolles abgewinnen.
Wenn es dunkelt, morgens und auch abends, zünde ich gerne eine Kerze an. Einfach weil es gemütlich ist. Das warme, heimelige Licht der Flamme soll mein Gemüt im Hellen, Positiven halten, wenn die Dunkelheit zunimmt.
In unseren Breiten erleben wir kalte Jahreszeiten, wie Herbst und Winter. Wie jedes Jahr welken Blüten und Gräser und die letzten Blätter fallen. Die Buntheit weicht, gedeckte Farben aus dem Spektrum Braun, Dunkelgrau, Violett treten in den Vordergrund. Die Lebenskräfte ziehen sich zurück und sammeln sich in den Wurzeln, tief unter der Erde. Die Natur leitet eine Ruhephase ein. Sie lädt zu Ruhe und Besinnung ein, ich kann mich dieser Tendenz gar nicht entziehen.
Das Dunkelwerden der Tage vor Weihnachten ist für mich eine besondere Zeit, noch ganz ohne religiösen Aspekt. Ich sehne mich nach Besinnlichkeit. Dem Sinn und der Sinnlichkeit möchte ich Raum geben. Muss es mir aber bewusst vornehmen und mich auf den Advent einstimmen. Denn wenn ich es nicht tue, verstricke ich mich all zu leicht im äußeren Wirbel. Das hat zur Folge, dass mir etwas fehlt, ohne dieses „Etwas“ genau benennen zu können. Es ist wohl eine universelle Spiritualität, die mich aus der Tiefe ruft. Und so begebe ich mich auf die Suche um den Advent mit Sinn zu füllen. Ich suche Wege um in vorweihnachtliche Stimmung zu kommen, diese kann man nicht einfach herbei zaubern, auch wenn man sie gerne hätte, sich danach sehnt.
Ich nutze den Sommer um mich möglichst viel draußen aufzuhalten. Tippe am PC in meiner schattigen Laube und bin viel im Garten.
Mein Garten ist nicht besonders groß und doch bietet er einen naturnahen Erlebnisraum.
Ich nenne ihn meinen Therapiegarten, denn viele Einfälle und Erkenntnisse verdanke ich der Gartenarbeit. Immer wieder kann ich Analogien zu meinen inneren Prozessen dabei finden.
Von Trägheiten, Blockaden und anderen Widrigkeiten…
Viel kann man über Selbstfürsorge lesen und meist wissen wir auch was uns gut täte. Ich schreibe bewusst täte, denn verflixter Weise gelingt es uns nicht immer das Erkannte in die Tat umzusetzen. Oft haben wir einen ganzen Korb voll guter Vorsätze und wir schaffen es nicht einmal einen einzigen davon zu verwirklichen! Das ist bitter. Aber Vorsicht, so geht das auch nicht! Wir müssen Schritt für Schritt gehen und dafür reicht zuerst einmal ein einziges Vorhaben.
Wir Menschen sind seit jeher bestrebt unserem Leben einen sicheren Rahmen zu geben. Der Traum vom „guten Leben“ ist ein Leben im Überfluss und in Geborgenheit. Wir sind mittlerweile als Gesellschaft sehr gut darin geworden die Dinge zu kontrollieren und zu reglementieren. Von Geburt bis zum Tod hinterlässt unser Leben eine beachtliche „amtliche Spur“. Das individuelle Leben wird verwaltet und unzählige Gesetze regeln unser Zusammensein. Sicherheit und Kontrolle sind letztendlich die angestrebten Ziele. Aber gewährleistet Sicherheit von außen auch unser innerstes Bedürfnis nach Halt und Geborgenheit? Und wie sicher ist dieses Sicherheitsnetz, denn wirklich?